Gott hat mein Kleid gesticket    

1) Gott hat mein Kleid gesticket
ohn' meine Sorgen,
mit Silber mich beglücket
spät und morgen.
Die Lilie, zepterlich gestaltet,
hoch über alle Blumen waltet,
mit Pracht geschmücket.

2) Der weise Salomon
den Lilien weichet,
sein hoher Thron und Königskron'
sich mir nicht gleichet.
Weil ihn der Weiber Lust verführet,
ist er nicht, wie ich bin, gezieret, -
weiß, rein und schön.

3) Der in erhabnen Würden lebet,
und ist befleckt,
in dessen Herz und Munde schwebet,
was ihn erstickt.
Die aber reine Geister haben,
in denen sind des Höchsten Gaben
bald aufgeweckt.

Text:
Melodie: Unbekannt