Gott, Gott des Rechts, du auf des Heiltums Bergen    

1) Gott, Gott des Rechts, du auf des Heiltums Bergen,
nicht kann vor dir ich meine Sünden bergen.
Du sahst es, Gott, mein Herz war voller Schulden,
fern deiner Hulden.

2) Ach, nennt ich rein mich als der Lüge Meister,
ständ' ich aussätzig da im Reich der Geister,
nein, selbst den Traum, der leugnet, dass es fehle,
verwirft die Seele.

3) Eh' noch mein Herz den Sündquell' in sich kannte,
geschah's, dass es, o Gott, von dir sich wandte.
Die Seel', ach, sank, als noch Gedanken schliefen,
in sünd'gen Tiefen.

4) Du warst es nicht, o Gott, nach dem ich strebte,
als Weltlust mir die Seelenkraft belebte.
Ich wollte gleich den Geistern, den jetzt bösen,
von dir mich lösen.

5) Gott, Gott der Gnad', und Vater und Erbarmer
erlässt du nicht die Schuld, vergeh' ich Armer.
Ich jammre, will mich deine Huld nicht retten,
in ewgen Ketten.

6) O hör mein Jammern, das dir längst bekannte!
Erbarmer, hör's, du der von Gott Gesandte!
Das Seelenband, das mich von Gott will rücken,
kannt du zerstücken.

7) O Heiland, dich bewege meine Reue!
Gib, Seelenarzt, die Hand mir, die getreue!
Lösch meine Schuld, lass neu beseelt mich streben
zum Gnadenleben.

Text:
Melodie: Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen