1) Gott, du lässest Treu und Güte
täglich über uns aufgehn,
machst die Erde uns zur Hütte,
schmückest jeden Winkel schön,
dass sich in dem grünen Maien,
Berg und Tal und Wiesen freuen.
Wo die Augen nur hinziehn,
sieht man deinen Segen blühn.
2) Die gewünschten Frühlingszeiten
haben Wald und Feld verjüngt,
alles muss dein Lob ausbreiten,
Lerch' und Nachtigall besingt
dich, du Schöpfer aller Dinge,
nicht ein Gras ist so geringe,
es erzählet deine Treu,
und wie groß dein Wohltun sei.
3) Soll der Mensch denn stille schweigen,
den du noch weit höher krönst?
Den du dir erwählst zu eigen,
dessen Herz du dir entlehnst?
Den du innerlich erfreuest,
ja, durch deinen Geist verneuest,
dass er wider dich erfreu,
und dein schöner Garten sei?
4) Auf, ihr frommen Christen-Glieder,
opfert eurem Schöpfer Dank,
bringt ihm angenehme Lieder,
machet einen Lob-Gesang,
dass es durch die Wolken klinge,
und in Gottes Ohren klinge,
der uns so geneigt anblickt,
und das Jahr mit Gütern schmückt.
5) Jesu, geh in uns spazieren,
lege dir ein Luststück an,
lass es deinen Geist berühren,
dass es lieblich blühen kann.
Dass statt Tulpen und Narzissen,
Tugendblumen wachsen müssen,
und dir bleiben zum Genieß
bis wir gehn ins Paradies.