1) Gott, du großer Himmelskönig,
dessen Schutz die Welt erfreut,
ach, mein Lob ist viel zu wenig,
deine hohe Gültigkeit
zu erheben und zu rühmen,
wie sich's billig will geziemen.
2) Deine unermessne Gnade
hat es heute auch gemacht,
dass mich kein Verlust, noch Schade
in Bekümmernis gebracht,
wo so viel' Gefährlichkeiten
stets den schwachen Sinn bestreiten.
3) Unsre Schwachheit hat verspielet,
wo man deinen Schutz nicht spürt,
Menschenwitz hat falsch gezielet,
wenn ihn nicht dein Recht regiert
und die Vorsicht unsres Lebens
ist nur ohne dir vergebens.
4) Hättest du nicht mein Beschirmer
heut durch deine starke Hand,
den ergrimmten Seelenstürmer
gnädig von mir abgewandt,
ach, so hätte mein Gewissen
längst zu Schaden werden müssen.
5) Nun der du mich an dem Tage
gnädiglich behütet hast,
lass auch diese Nacht die Plage
und der Sünden schwere Last
weit von unsrer Stadt abweichen
und mein Lager nicht erreichen.
6) Wehre den befleckten Träumen,
lass die Andacht meinen Sinn
wieder alle Lust bezäumen,
streiche die Betrübnis hin,
und lass mein Not und Sünden
wie des Tages Licht verschwinden.
7) Also werd ich in dem Schlafe
dich zu loben mühsam sein,
und gleich einem sanften Schafe
unter deinem Gnadenschein,
der gewünschten Ruhe pflegen,
und das Trauern niederlegen.