Gott der Juden, Gott der Heiden    

1) Gott der Juden, Gott der Heiden,
aller Völker Heil und Licht,
Saba sieht den Stern mit Freuden,
der von dir am Himmel spricht.
Sem und Japhet kommt von fern,
dich zu sehn, du Jakobs-Stern.

2) Wir gesellen uns zu denen,
die aus Morgenlande sind,
unser Fragen, unser Sehnen
ist nach dir, du großes Kind.
Bist du in Jerusalem?
Oder nur in Bethlehem?

3) Kein Herodes kann uns sagen,
wo dein Thron ist aufgericht't.
Wenn wir die Gelehrten fragen,
wissen sie die Weisheit nicht.
Suchen wir, o König, dich,
weiset uns die Welt von sich.

4) Doch dein Wort ist Stern und Flamme
und bezeichnet Haus und Pfad.
Wo dich Held aus Jakobs Stamme
Tyrus angebetet hat.
Wo die erste Heidenschaft
nur an deinem Glanze haft't.

5) Nun, wir eilen mit Verlangen,
wie die Läufer Midian,
dich, Messias, zu umfangen,
der den Himmel schenken kann.
Unsre Kniee beugen sich,
unser Arm umfasset dich.

6) Nimm die aufgetanen Schätze,
Schatz, der unser Herz erfreut.
Deine Mildigkeit ersetze
unsrer Hände Dürftigkeit.
Hier ist kein Arabia,
es ist lauter Armut da.

7) Nimm statt Geld und andre Gaben,
glaube, Lieb und Hoffnung an.
Lass dich einen Weihrauch laben,
den die Andacht liefern kann.
Und als Myrrhen geben wir
die Geduld und Buße dir.

8) Nimm die Opfer in Genaden
von ergebnem Herzen an.
Und lass keinen Feind uns schaden,
der dich nicht vertragen kann.
Wenn Herodes Schwert gewetzt,
so behalt uns unverletzt.

9) Nun wir gehn von deiner Krippen,
lass mit Segen uns von dir.
Zeig uns Bahn durch Dorn und Klippen,
still der Feinde Mordbegier.
Mach uns einen Weg bekannt,
der uns führt ins Vaterland.

10) Ob es Könige gewesen,
die aus Saba kommen sein,
hat man nicht gewiss gelesen,
doch, es trifft gewisser ein,
dass, wer hier dein Untertan,
dort ein König heißen kann.

Text:
Melodie: Gott des Himmels und der Erden