Gott, der du mich als Vater liebst    

1) Gott, der du mich als Vater liebst,
mit Wohltun überall umgibst,
du Schöpfer aller Freuden,
bist du mein Freund, wie wohl ist mir!
Ich bleibe darum stets an dir.
Nichts soll von dir mich scheiden.
Du fassest mich bei meiner Hand,
machst mir den Weg des Heils bekannt,
machst meinen Gang darauf gewiss,
und schaffst mir Licht in Finsternis.
Ja, Herr, mein Gott, du bist mein Licht,
ich folge dir, so irr ich nicht.

2) Du leitetst mich nach deinem Rat,
der nur für mich beschlossen hat,
was auf mein Bestes gehet.
Führst du mich gleich oft wunderbar,
so macht es doch der Ausgang klar,
dass stets dein Rat bestehet.
Folg ich dir auch auf rauer Bahn,
so nimmst du mich mit Ehren an.
Und dann verkehrt sich alles Leid
in Wonn' und in Zufriedenheit.
Mein Herr und Gott, welch ein Gewinn,
ist mir's, wenn ich dein Erbe bin!

3) Du nur bist meine Zuversicht.
Hab ich nur dich, so frag ich nicht
nach Himmel und nach Erden.
Wär' ich im Himmel ohne dich,
so könnte seine Pracht für mich
doch nie erquickend werden.
Könnt' ich dein nicht schon hier mich freun,
so möcht' ich nicht auf Erden sein.
Denn außer dir ist doch kein Gut,
das meinem Wunsch Genüge tut.
Mein Herr und Gott, wo du nicht bist,
ist nichts, was mir erfreulich ist.

4) Auch in der allergrößten Not
erquickst du mich, und wenn der Tod
auch Leib und Seel' verschmachten.
Wie könnte das mir schrecklich sein?
Mein Glaube lernt auch Todespein
in deiner Huld verachten.
Denn du, du bleibst auch dann mein Heil,
mein Trost, und meines Herzens Teil,
und führst mich über Welt und Zeit
zum Schauen deiner Herrlichkeit,
so wahr du bist! Mein Herr und Gott,
du segnest mich selbst durch den Tod.

5) Nur wer von dir weicht, und die Welt
mehr liebt als dich, nicht Glauben hält,
der stürzt sich in's Verderben.
Wer dieser Erde Lust und Pracht
zu seinem Himmelsreiche macht,
der kann dein Reich nicht erben.
Denn wer dich hier nicht lieben lernt
und nicht sein Herz von dem entfernt,
was dir, o Heiligster, missfällt,
schaut nicht das Heil der bessern Welt.
Nur der, der hier sein Herz dir weiht,
nur den führst du zur Herrlichkeit.

6) Und dieses Glück entzög ich mir?
Nein, Gott, ich halte fest an dir.
Das, das ist meine Freude.
Dein Wort, o Vater, soll allein
die Richtschnur meines Lebens sein,
mein Trost in allem Leide!
Ich setze meine Zuversicht
auf dich, mein Fels, und wanke nicht,
bis einst sich in der Ewigkeit
mein Herz ganz deiner Liebe freut.
Gott meines Heils, ich bleibe dein,
lass deine Huld stets mit mir sein.

Text:
Melodie: Herzlich lieb hab ich dich, o Herr