Gott, der du bleibest, wie du bist    

1) Gott, der du bleibest, wie du bist,
in einem Wesen stehen,
wenn alles hier nun nichts mehr ist
und endlich wird vergehen:
ich bitte dich,
ach, lasse mich
zu aller Zeit erkennen,
wie kurze Frist
mein Leben ist
doch gegen Dir zu nennen!

2) Du bist ein Herr der Ewigkeit,
der unverändert bleibet.
Ich bin ein leichter Staub der Zeit,
den öfters bald verstäubet
ein kleiner Wind.
So elend sind,
Gott, wir vor dir zu achten.
Wo deine Hand
lässt unsern Stand,
so müssen wir verschmachten.

3) Ein Wasserstrom fährt schnell dahin,
doch seh ich, dass mein Leben
noch schneller eilt, dieweil ich bin
mit mancher Not umgeben.
Ja, Tods-Gefahr
pflegt immerdar
auf mich allhier zu warten,
wie wenn der Duft
der kalten Luft
die Blümlein trifft im Garten.

4) So oft ich nun bedenke dies,
so oft muss ich erschrecken!
Doch macht mein Herze noch gewiss
und kann mir Trost erwecken,
dass ich in Dir,
Gott, für und für
werd' dennoch ewig leben,
wo du nur mir
hilfst, dass ich dir
hier bleibe stets ergeben.

5) Denn ob ich schon in Adam hier
bin worden als ein Zweige,
der dürr ist, ohne Laub und Zier,
doch weil ich mein Herz neige
und suche Kraft
und Lebenssaft
bei Jesu, meinem Leben,
so werd ich grün,
so dürr ich bin,
als wie ein frischer Reben.

6) Sein Tauf, sein Nachtmahl und sein Wort
sind mir gewissen Zeugen,
die mich versichern, dass ich dort
werd' ewig sein Sein eigen.
Aus seiner Hand
wird mich kein Band
des Todes können reißen.
Ich glaube dies,
er hält gewiss,
weil Er mir's hat verheißen.

7) Herr, hilf, dass ich mich oft und viel
zu deiner Tafel finde,
dem Wundermahl,, das du zum Ziel
gesteckt hast meiner Sünde,
dabei ich soll
vor Liebe voll
von deiner Treue sagen,
dass du für mich
so williglich
den Tod hast wollen tragen.

8) Dies ist das Mahl, durch welches Dir
ich arme Asch' und Erden,
ein Geist mit dir zu werden hier,
soll einverleibet werden.
Wohl an, so gib,
dass ich dich lieb'
und dein Gedächtnis preise,
bis mit dem Heer
der Engel Ehr'
ich ewig dir erweise.

Text:
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