Gott, deiner Werke jedes ist von dir    

1) Gott, deiner Werke jedes ist
von dir uns Pfand und Siegel.
Das Kleinste ruft uns, dass du bist
und ist von dir ein Spiegel.
Ein jeder Punkt in der Natur
trägt deiner weisen Allmacht Spur,
ist Ausfluss deiner Güte.

2) Am hohen Himmel strahlet sie,
die Sonne, dir zu Ehre.
Dich preist der Mond, es schweigen nie
von dir der Wesen Heere.
Von dir, von dir spricht jeder Strahl
der unzählbaren Sternezahl,
von dir zeugt Erd' und Himmel.

3) Und jeder Zeitpunkt, jeder Ort
ist Offenbarung deiner.
Und dennoch fand dich, ohne Wort
von dir, der Menschen keiner.
Erscheinen, dastehn musstest du,
du riefst dem ersten Menschen zu:
sieh, hier bin ich, dein Schöpfer.

4) Wie menschlich machtest du dich kund,
du Gott, den Menschenkindern!
Voll Ernst und Gnade sprach dein Mund
mit Heiligen und Sündern.
Vernommen wurde, bald mit Lust,
dein Wort, bald mit beklemmter Brust,
verewigt dann durch Schriften.

5) Die Wunder wurden angesehn,
voll Einfalt dann beschrieben.
Durch Zeugen bald, und bald durch den,
den, Gott, dein Geist getrieben.
So kam zu uns, der späten Welt,
dein Wort, das niemals trügt und fehlt,
dem Kraft entströmt und Leben.

6) Unschätzbar ist uns, Gott, dies Wort,
voll Geist und reich an Gnade!
Wie hilft's dem Schwachen mächtig fort
durch raue Dornenpfade!
Wie ist's uns Licht in Finsternis!
Wie macht's den Wahrheitsfreund gewiss
von Ewigkeit und Himmel!

7) Anbetung, Dank dir für das Licht,
dem alle Schatten weichen!
Nein, was nur Menschenweisheit spricht
kann deinem Wort nicht gleichen.
Anbetung, dank dir, dass du kamst,
die Binde von dem Aug' uns nahmst,
dich, Vater, zu erkennen!

Text:
Melodie: Allein Gott in der Höh sei Ehr