1) Gelobt sei Gott, ich bin genesen,
mein Jesus ist mein lieber Gast,
und auch mein treuer Wirt gewesen,
der mich nun ganz und gar umfasst,
es ist nun lauter Jesus hier,
ich bin in ihm und er in mir.
2) Ach, war ich nicht im dritten Himmel
vor lauter Süßigkeit entzückt!
Mich irrete kein Weltgetümmel,
da ich nun Jesum erst erblickt.
Der Teufel lag zu Füßen mir
bei dieser Gnadentafel hier.
3) Wie kann ich dir's denn gnug vergelten,
du Gottes und des Menschen Sohn?
Du wohnest in des Himmels Zelten,
und machtest in mir deinen Thron.
Der Himmel Himmel fasst dich nicht,
und hast dein Aug' auf mich gericht't.
4) Ach, könnt' ich nach Verdienst dich schätzen,
du Schatz, der alle Schätze gibt.
Ach, könnt' ich mich genug ergötzen
an dem, der meine Seele liebt!
Ich zittre zwar vor deiner Macht,
doch, dass mir auch das Herze lacht.
5) Du bist der Geber und die Gabe,
und machst mich an der Seele reich.
Ja, wenn ich dich im Herzen habe,
hab ich den Himmel auch zugleich.
Wer Leib und Blut zum Pfande hat,
der ist schon selig in der Tat.
6) Lass mich doch immer recht ermessen,
was ich für eine Lebenskost
an dieser Tafel hier gegessen,
und was für einen süßen Most
dein Weinstock mir geliefert hat,
da ich zu deinem Gastmahl trat.
7) Hast du in mir den Platz genommen,
so treib hinfür auch alles aus,
was dir nur kann zu nahe kommen,
mein Herze sei dein eigen Haus.
Nimm allen meinen Willen hin,
und gib mir einen neuen Sinn.
8) Sei du der Weinstock, ich die Rebe,
so nehm ich Saft und Kraft von dir.
Dass ich nur dir, und mir nicht lebe,
auch den Schatz nimmer mehr verlier,
der mir dein ganzes Herze schenkt,
und mich zum Himmel speist und tränkt.
9) Den Vorschmack hab ich nun genossen
von jenem großen Abendmahl.
Du bleibest in mein Herz geschlossen,
bis mich in Zions Ehrensaal
des Weinstocks Frucht von neuem tränkt,
und ewige Vergnügung schenkt.