1) Gelobt sei, der den Frühling schafft,
Gott, der den Erdkreis schmücket!
Preis sei ihm, Ehre, Stärk' und Kraft,
der, was er schuf, beglücket!
Der Herr erschafft, der Herr erhält,
er liebt und segnet seine Welt.
Lobsinget ihm, Geschöpfe!
2) Eh noch der Mensch den Herrn verließ,
in jenen sel'gen Tagen,
da war die Erd' ein Paradies,
frei von der Sünde Plagen.
Nun hat sie Sünd' und Straf' entstellt:
doch ist sie noch des Schöpfers Welt,
ein Vorhof seines Himmels.
3) Das Land, das erst erstorben lag,
erwacht und lebt nun wieder.
Es strömet jeden neuen Tag
sein Segen neu hernieder.
Der Wurm, der in dem Staube webt,
der Vogel, der in Lüften schwebt,
erfreut sich seines Lebens.
4) Der Erden Antlitz ist verjüngt,
erheitert glänzt der Himmels .
Gebirg und Tal und Wald erklingt
von freudigem Getümmel.
Und voll Erbarmen schaut herab,
der allen Sein und Leben gab,
auf seiner Schöpfung Werke.
5) Doch fühllos nur und unbeseelt
sind Auen und Gefilde.
Auch hat Gott nicht das Tier erwählt
zu seinem Ebenbilde.
Herr, nur der Mensch freut deiner sich,
kennt, fühlet und empfindet dich
und hofft ein ewig' Leben.
6) Lobsinget ihm, er ist uns nah!
Singt, alle seine Heere!
Der Herr ist allenthalben da,
im Himmel, Erd' und Meere.
Ich preise dich, ich singe dir!
Denn wo ich bin, bist du bei mir
mit Allmacht, Lieb' und Gnade.
7) Du rufst die Wolken in das Land
und stillst den Durst der Erde.
Dass mit den Gaben deiner Hand
der Mensch gesegnet werde:
du machest Hagel, Tau und Wind,
die deiner Allmacht Boten sind,
zu unsrer Freude Quellen.
8) Selbst wenn, vom Donnersturm bedräut,
erschrockne Länder zittern,
strömt Stärkung, Segen, Fruchtbarkeit
aus Nacht und Ungewittern.
Dann bricht die Sonne neu hervor
und alles jauchzt zu dir empor,
vor dem die Wetter schweigen!
9) Von dir kommt, was uns hier erfreut,
du Brunnquell aller Gaben!
Dort wirst du uns mit Seligkeit
in reichen Strömen laben.
Wohl, wohl den Menschen, die schon hier
sich dir ergeben und einst dir
in Christo freudig sterben!