Gelobet seist du, großer Gott    

1) Gelobet seist du, großer Gott,
du Vater, Held und Zebaot,
dass du nicht hast verschonet
dein einigs Kind, das du der Welt
aus großer Liebe zugestellt,
wo selbst es hat gewohnet
in Trübsal, Armut, Angst und Not,
bis es zu letzt den bittern Tod
nach seinem selbst beliebten Rat
am Marterkreuz erlitten hat,
gestiftet auch zur selben Zeit
ein Denkmahl der Barmherzigkeit.

2) Herr, welch ein unvergleichlichs Gut!
Hier ist sein Leib, dazu sein Blut,
das Er für uns gegeben.
Wer sich mit diesem Fleische speist
und dies vergossne Blut geneußt,
der Mensch wird ewig leben.
Er wird des Würgers Macht nicht sehn,
besondern fröhlich auferstehn.
Auf dies Vertrauen können wir
zu diesem Mahl' auch mit Begier,
dass wir der Gnade werden voll:
lass alles ja gelingen wohl!

3) Ich weiß es zwar, mein Gott, vorhin,
dass ich ja nimmer würdig bin,
dies teure Pfand zu nehmen.
Drum wenn du kommst zu mir heran,
du, den kein Himmel fassen kann,
muss ich mich heftig schämen.
Zwar, bin ich Armer noch so schlecht,
der Glaub' an dich macht doch gerecht:
du bist es ja, Herr Jesu Christ,
der uns von Gott gemachet ist
auch in der schwersten Leidenszeit
zur Weisheit und Gerechtigkeit.

4) Dich ruf ich an aus Herzen Grund,
erweck in mir zu dieser Stund'
ein reuendes Gemüte.
Mich dürstet wie ein dürres Land
nach diesem süßen Himmelspfand
und unerschöpften Güte.
O du verborgnes Manna, komm'
und mach uns arme Sünder fromm.
Du Lebens-Trank so hell und frisch,
der du bezierst des Herren Tisch,
verschaffe, dass von uns hernach
auch fließen mög' ein Freudenbach!

5) O höchster Trost, o guter Geist,
den Christus unsern Lehrer heißt,
regier auch meinen Willen.
Du werter Hort, verleihe mir,
dass doch mein' arme Seel' allhier
mög' ihr Verlangen stillen
und mich dies wahre Himmelsbrot
erquick in meiner schwersten Not,
ja, wenn aus diesem Kelch ich trink,
alsdenn ich niemals untersink.
Herr, werd' ich so durch dich befreit,
so preis ich dich in Ewigkeit.

Text:
Melodie: Unbekannt