1) Geduld, die soll'n wir tragen
allhier auf dieser Erd'
und nichts nach Unglück fragen,
dazu sein unbeschwert.
Geduld gehört zu allem,
was uns der Unfall bringt,
drum lass dir's nur gefallen,
wenn Unglück mit dir ringt.
2) Geduld, die soll'n wir tragen,
da wird nichts anders aus,
in keinem Weg verzagen,
was auch mag werden draus.
Groß' Elend tut regieren
jetzund in aller Welt,
Gewalt' den Wagen führen,
ein jeder tracht' nach Geld.
3) Geduld, die soll'n wir tragen,
wenn Unglück tritt heran
und solch's dem Herren klagen,
der dies wohl enden kann.
Es sitzt zu Gottes Rechten,
der unsre Not ansieht,
er wird es wohl verfechten,
der Israel behüt.
4) Geduld, die müss'n wir tragen,
in dieser schweren Zeit
und nicht das Herz abnagen,
wenn uns entsteht groß' Leid.
Es fall'n ohn' Gottes Willen
kein Haar' von unserm Haupt,
er wird den Jammer stillen,
ob sich die Hilf' aufschiebt.
5) Geduld, die müss'n wir tragen,
wenn uns Gott Kreuz zuschickt,
in Trübsal nicht verzagen,
im Zorn er uns anblickt,
bald er sein Antlitz wendet
und Freude wiedergibt,
sein Hand das Elend endet, -
er züchtigt, den er liebt.
6) Geduld verleih uns, Herre,
in aller unsrer Not.
Dem Höllendrache wehre,
dass er uns nicht ertöt.
Den Glaub'n in uns tu mehren,
gib Trost und Freud' der Seel',
bis wir zu dir einkehren,
wo uns kein Leid mehr quäl.