1) Gedanke, der uns Leben gibt,
wer kann dich ganz durchdenken?
Also hat Gott die Welt geliebt,
uns seinen Sohn zu schenken!
2) Hoch über die Vernunft erhöht,
umringt von Finsternissen,
füllst du mein Herz mit Majestät,
und stillest mein Gewissen.
3) Ich kann der Sonne Wunder nicht,
noch ihren Bau ergründen,
und doch kann ich der Sonne Licht
und ihre Wärm' empfinden.
4) So kann ich auch nicht Gottes Rat
von Jesu Tod ergründen,
allein das Göttliche der Tat,
das kann mein Herz empfinden.
5) Nimm mir den Trost, dass Jesus Christ
nicht meine Schuld getragen,
nicht Gott und der Erlöser ist,
so werd' ich angstvoll zagen.
6) Ist Christi Wort nicht Gottes Sinn,
so werd' ich irren müssen
und wer Gott ist und was ich bin
und werden soll, nicht wissen.
7) Nein, dieser Trost der Christenheit
soll mir kein Spötter rauben,
ich fühle seine Göttlichkeit
und halte fest am Glauben.
8) Des Sohnes Gottes Eigentum
durch ihn des Himmels Erbe,
dies bin ich, und das ist mein Ruhm,
auf den ich leb' und sterbe.
9) Er gibt mir seinen Geist, das Pfand,
im Glauben mich zu stärken,
und bildet mich durch seine Hand
zu allen guten Werken.
10) So lang ich seinen Willen gern,
mit reinem Herzen tue,
so fühl' ich eine Kraft des Herrn,
und schmecke Fried' und Ruhe.
11) Und wenn mich meine Sünde kränkt
und ich zum Kreuze trete,
so weiß ich, dass er mein gedenkt
und tut, worum ich bete.
12) Ich weiß, dass mein Erlöser lebt
der mich einst aus der Erde,
erweckt, und zu dem Reich erhebt
da ich ihn schauen werde.
13) Kann unsre Lieb' im Glauben hier
für ihn jemals erkalten?
Dies ist die Lieb', o Gott, zu dir:
dein Wort von Herzen halten.
14) Erfüll' mein Herz mit Dankbarkeit,
so oft ich dich nur nenne,
und hilf, dass ich dich allezeit
treu vor der Welt bekenne.
15) Soll ich dereinst noch würdig sein,
für dich hier Schmach zu leiden,
so lass mich keine Schmach noch Pein
von deiner Liebe scheiden.
16) Und soll ich, Gott, nicht für und für
des Glaubens Freud' empfinden:
so wirk er doch sein Wort in mir
und rein'ge mich von Sünden.
17) Hat Gott uns seinen Sohn geschenkt,
(Lass mich noch sterbend denken)
wie sollt' uns der, der ihn geschenkt,
mit ihm nicht alles schenken?
Das Lied "Gedanke, der uns Leben gibt" ist in 1 Liederbüchern enthalten:
Cover | Liederbuch | Nummer | Noten |
Liederbuch Band 2 (2016) |
998 |