Füllt die Krüge

Zum Text: Der Liedtext nimmt Bezug auf das erste Wunder-Zeichen, das Jesus öffentlich wirkt. Es ist das Wasser-zu-Wein-Wunder, wie es im zweiten Kapitel des Johannes-Evangeliums beschrieben wird. Der Text hält an dem Glauben fest, dass es Wunder gibt, schränkt aber ein, dass diese nicht vom Himmel fallen. Gott braucht unsere Augen und Ohren, unsere Herzen und Hände für sein Wirken in der Welt. Wenn wir anfangen und Hand anlegen, kann durch Gottes geheimnisvolles Zutun etwas Großes, Wunderbares entstehen. In den Strophen werden die Impulse genannt, die Jesus für unser Handeln gibt. Im Refrain wird ein Kern unseres Glaubens formuliert, dass nämlich alles, was wir in Gottes Hände legen, von ihm in eine neue Dimension gehoben wird.

Zur Musik: Beim Füllen der Krüge „bis zum Rand“ und unserem „Sich-bereit-Halten“ bewegt sich die Melodie von unten nach oben (= bis zum zweigestrichenen c bzw. d). Die Füllmenge in den Krügen steigt kontinuierlich, und wir richten unsere Augen zum Himmel: Wir halten uns für die Botschaft Gottes bereit. Eine ähnlich gerichtete Melodiebewegung soll das Wirken Jesu verdeutlichen, wenn „er unsere Sehnsucht stillen will“ (1. Str.) und „so manche Wunde heilen wird“ (3. Str.). Die neue Dimension, in die Jesus alles hebt, „was wir in Gottes Hände legen“, wird musikalisch durch den Wechsel von Moll (Strophen) zum Dur (Refrain) verstärkt. „Alles, was das Herz bedrängt“ (Die die Melodie bewegt sich von oben bis ganz nach unten zum tiefen a) spiegelt die „Bedrängnis“ wider, in der wir uns befinden. Wir legen alles in Gottes Hände (bogenförmige Melodieführung wie beim Überreichen einer Gabe), damit Gott es durch seinen „reichen Segen“ (Melodieführung nach oben) „verwandelt und in neue Bahnen lenkt“ (Wechsel von D-Dur nach F-Dur am Ende des Refrains). So soll die Aussage des Liedtextes musikalisch unterstrichen werden.

Dieser Info-Text stammt von Raymund Weber und Hans Florenz aus dem AK SINGLES Liedblatt Nr. 91