1) "Friede, Friede sei mit euch!"
horcht ihr Fluren, lauscht ihr Höhen, -
Gottes Atem fühl ich wehen,
walten durch das Frühlingsreich!
Heilig rauscht es in den Zweigen,
tiefer sich die Bäume neigen,
bange zittert das Gesträuch.
2) "Friede, Friede sei mit euch!"
Welt, hast du den Gruß vernommen?
Siehst du ihn hernieder kommen?
Je an tausend Wonnen reich?
Lasst uns sinken ihm zu Füßen,
seines Kleides Saum zu küssen!
"Friede, Friede sei mit euch!"
3) Ja, welch neuer Sonnenschein,
welcher wunderbare Segen!
Welch ein Blühen, welch ein Regen,
welches selige Gedeihn!
Aufgeküsst sind alle Blüten,
Rosen, die erst knospend glühen,
drängen sich aus Laub und Hain.
4) Wie vom Lebenshauch getränkt
breiten sich des Baumes Triebe.
Alles fühlt das Weh'n der Liebe,
das die stille Flur umfängt.
Selbst das kleine Moos im Tale
dürstend nach dem Freudenstrahle
seines Himmelsblicks sich drängt.
5) Menschenseele, Menschenherz!
Dieses große Auferstehen
sollt an dir vorübergehen
ohne Heil für deinen Schmerz?
Totes kommt Er zu beleben!
Und du willst den Blick nicht heben,
hoffnungsselig, himmelwärts?
6) "Friede, Friede sei mit euch!"
o, in dieses Grußes Segen
strömt ein Frühling dir entgegen,
Überschwänglich, ewig reich.
Selig, wer ihn aufgenommen!
Er, der Herr ist nahgekommen,
nahe uns sein Himmelreich!