1) Forsche nach der Zukunft nicht
mit verwegner Neugier Sorgen!
Gott hat deinem Angesicht
weislich, was da kommt, verborgen,
und kein Zauberspruch entdeckt,
was der Zukunft Nacht bedeckt.
2) Traue Gott das Beste zu!
Lass durch schnöden Aberglauben
dir nicht Freudigkeit und Ruh',
Fleiß und Lust zur Arbeit rauben!
Was der Wahn des Toren spricht,
wär's auch scheinbar, glaub es nicht.
3) Zauberei und Wundertat
scheint dir oft, was Trug entsponnen,
Kunst und List gewirket hat,
oder dein Gehirn ersonnen.
Was du deutest, ist oft nur
gang und Wirkung der Natur.
4) Wie sie reich an Wundern ist,
lass dich ihre Forscher lehren!
Gottes Macht, nicht Satans List,
lerne dann in ihr verehren!
kein Geschöpf hält ihren Lauf,
den Gott selbst geordnet, auf.
5) Darum scheu nicht Satans Macht:
ihn hat Christus überwunden,
und in eine ew'ge Nacht
ist sein Reich dahingeschwunden!
Wer ist, der uns schaden kann,
wandeln wir der Tugend Bahn?
6) Sei kein Tagewähler, Christ!
Wenn auf gottgetreuen Wegen
dein Gefährte Klugheit ist,
baue fest auf Gottes Segen,
sicher, dass dein Ziel alsdann
keine Macht verrücken kann.
7) Wenn dein letzter Stundenschlag
traurig schon die Lust durchbebte.
Wenn der Erde Todestag
Über deinem Haupte schwebte.
Sähest du die Welt in Brand,
sprich: Ich bin in Gottes Hand!