Folgst, Seele, du der Gnadenzucht    

1) Folgst, Seele, du der Gnadenzucht,
so bringst du edle Geistesfrucht.
Denn das ist ihr Begehren,
weshalb sie dich Verleugnung lehrt,
wie ihre reine Zucht begehrt
in ihren reinen Lehren.
Ach, folge ihr, sie meint es gut
und folge ihr mit frohem Mut

2) Sie will, dass alle, groß und klein,
wahrhaftig sollen selig sein,
ja, sie will alle retten.
Sie sucht und lockt uns insgemein,
ach, lasst uns mit ihr stimmen ein,
sie treibt uns an zum Beten.
Wer mit ihr wirket, alles kann,
nur ohne sie geht gar nicht an.

3) Nicht nur nach der Zuchtmeister-Art
ist Gnade uns geoffenbart,
sie will nicht nur befehlen.
Denn sie gibt Kräfte, dass man kann,
den Herzen, die ihr aufgetan.
Sie gibt die Kraft den Seelen.
Mithin, sie meint es herzlich gut,
weil sie ja alles selber tut.

4) Hilf, Gnade, mir gottselig sein,
ach, öffne mich nur Gott allein,
sonst mache mich verschlossen.
Treib immer mich, weil ich nichts kann,
treib immer mich zum Guten an,
mach mich zum Gott-Genossen.
Vollende selbst dein Werk in mir,
so will ich ewig danken dir.

Text:
Melodie: O Ewigkeit, du Donnerwort