1) Fangt all mit uns zu singen an,
seid fröhlich, jauchzt, wer jauchzen kann,
ihr Alten mit uns Jungen!
Lobt Gottes große Gütigkeit,
sein' überreich' Barmherzigkeit,
kraft der es uns gelungen,
dass wir
hinfür
im Haus Sachsen
sicher wachsen,
wohl gedeihen,
uns im Friede können freuen.
2) Der Krieg hat uns bisher beschwert,
viel Städt' und Länder ganz verheert,
manch' Gotteshaus verbrennet.
Dies haben wir um Gott verdient,
wir Großen, Eltern samt dem Kind,
ein jed'r sein Sünd' bekennet.
Manch' Schul'
zum Pfuhl
ist gediegen,
es musst liegen
Gottes Ehre,
niemand durft die Jugend lehren.
3) Wir waren recht geplagte Leut',
von Haus und Hof wir damals weit
ins Elend mussten fliehen.
Dies war die Zeit, dies war der Tag
voll Trübsal, Scheltens, Plag und Klag,
all' mussten schwerlich ziehen
am Joch.
Dennoch
hat geendet
und gewendet
sich Unfriede,
weil die Krieger kriesgesmüde.
4) Drum so lasst uns zu dieser Stund'
Gott preisen doch mit unserm Mund
und ferner, weil wir leben,
dass Er sein' Gnad' zu uns gekehrt,
und wider Fried' und Ruh' beschert,
und bittet auch darneben
flehend,
knieend,
eurer Herzen,
ohne Scherzen,
groß und Kleine,
für die Wohltat, die wir meinen.
5) Mit Freuden preist Insonderheit
und lobet Gott zu dieser Zeit,
ihr Jungen mit den Alten,
dass Er uns hat in dieser G'mein
bei seinem lieben Worte rein
so väterlich erhalten,
dass kein
Fünklein
falscher Lehre
hat versehret
uns den Glauben,
Gottes Wort uns zu berauben.
6) Dass Er auch hat die Sakrament',
die an viel Orten sind geschändt'
verstümmelt und zerstücket,
erhalten rein und ohne Gift,
wie sie sein lieber Sohn gestift,
ganz fest und unverrücket.
Springet,
singet,
triumphieret,
modulieret,
rühmt und preiset,
dass uns Gott solch' Gnad' erweiset.
7) Du Friedefürst, Herr Jesu Christ,
erhalt dein Reich vors Teufels List,
der gern den Fried' zerstöret,
und gib, dass dein trostreiches Wort
von uns hier und an allem Ort
im Friede werd' gehöret,
bis wir
dafür
dich dort oben
wollen loben
ohn' Aufhören,
deinen Ruhm im Fried' vermehren.
Ein Lied aus dem Dreißigjährigen Krieg.