1) Ewiger, von dem die Geister stammen
"Vater!" ruft die Liebe durch den Sohn,
der uns heil'gen lehrte Deinen Namen,
Himmel schufest Du zu Deinem Thron.
2) Doch Du wohnst nicht nur in jener Höhe,
keiner Stätte bin ich mir bewusst,
wo ich hin vor Deiner Gottheit flöhe,
dich empfind ich tief in meiner Brust.
3) Darum will ich in der Wahrheit Lichte,
oft mich prüfen, und die Sünde scheu'n,
liebentflammt vor Deinem Angesichte,
kindlich freudig, reinen Preis Dir weih'n.
4) Mehre auch durch mich das Reich der Frommen,
deren Herzen Christus nur regiert,
lass es bald zu allen Völkern kommen,
dass ein Hirt und eine Herde wird.
5) Ohne Furcht vor blinden Zufalls-Mächten
ruh'n die Deinen in der Liebe Schoß;
in der Macht des Heilgen, Gerechten
steht der Engel und der Menschen Los.
6) Dass wir ungestört nach Tugend trachten,
und im Wohltun übend Dein Gebot,
nicht zu bang in ird'scher Sorge schmachten,
gib in Frieden unser täglich Brot.
7) Unser Erbteil, ach! in diesem Leben
ward die Schwäche - sie gebiert die Schuld:
Oh! vergib uns, wie auch wir vergeben,
harr' des Sünders Rückkehr in Geduld,
8) Lass, zur Prüfungszeit in dunkler Irre,
warnend uns die guten Engel nah'n,
dass Versuchung nimmer uns verführe,
von des Helles kaum betret'ner Bahn.
9) Deine Kraft nur kann das Übel wenden,
das dem sünd'gen Staub Verderben dräut,
bis die Schöpfung, die aus Deinen Händen
rein hervorging, wieder sich erneut.
10) Amen! drücke der Erhörung Siegel
unsern Bitten auf, der Himmel Chor
ruf' es mit, und wie mit Cherubsflügel
trage Andacht uns dahin empor.