1) Es traure, wer da trauern kann,
ich mag mich nicht betrüben,
mein Kummer ist schon abgetan
und in die Luft geschrieben.
Weg Angst und Schmerz,
hier ist ein Herz,
das in den Rosen lieget,
weil es in Gott vergnüget.
2) Es traure, wer von Gott nichts weiß
und bloß die Welt erkoren.
Wer hier nur sucht sein Paradeis,
hat jenes schon verloren.
Doch das erfreut,
wenn in der Zeit
man schon den Himmel schmecket,
der uns zum Ziel gestecket.
3) Es traure, wer nicht glauben kann,
dass Gott die Schuld vergibet:
mein Glaube stehet Christum an,
so bin ich unbetrübet.
Schreckt mich der Fluch
in Gottes Buch,
er ist mit Blut gestrichen
und ich mit Gott verglichen.
4) Es traure, wer den Mammon liebt,
wenn er nicht satt kann werden.
Wenn mir mein Gott die Notdurft gibt,
so hab ich g'nug auf Erden.
Es bleibt das Geld
doch in der Welt,
nur ein vergnügtes Herze
steigt bis zur Himmelskerze.
5) Es traure gleich die ganze Welt,
ich will allein mich freuen.
Wer sich an Gottes Freundschaft hält,
den wird es nimmer reuen.
Die beste Lust
ist dem bewusst,
der alle Traurigkeiten
kann mit Geduld bestreiten.