1) Es soll, o mein Herr Jesu, dich
ein jedes Kind beschauen,
und die zur Folge gerne sich
in allem Tun vertrauen.
Denn wo du bist, da scheint herfür
der hohen Himmelsweisheit Zier,
die niemand sonst mag finden.
2) Mit deinen Eltern gingst du hin,
die Tempel zu besuchen
und von der schnöden Welt zu ziehn,
wo man nichts hört als Fluchen.
Du wartest da des Dienstes aus,
und als dein' Eltern gehn nach Haus,
bliebst du bedacht dahinten.
3) Du ließest dir den Gottes-Ort
und dessen Lust belieben.
Du saßest, wo des Herren Wort
mit Eifer ward getrieben.
Du hörtest zu, du fragtest frei,
was dieses und was jenes sei,
davon die Alten sagten.
4) Ach, dass doch unsre Kinderlein
dir ahmten nach hierinnen!
Die für sich nirgend lieber sein
als wo sie spielen können.
Ach, dass sie täten, was du tust
und möchten nach der Himmelslust
mit rechtem Herzen jagen.
5) Es wär, Herr Jesu, wohlgetan,
wenn auch gesamt die Alten,
die dein Exempel schauten an,
und ließen nicht erkalten
die Herzens-Andacht, die zwar steigt,
doch wiederum leicht abwärts neigt,
wenn wir sie nicht recht hegen.
6) Maria hielte hübsch zu Rat,
was du zur Antwort geben.
Ich fühle, meine Seele hat
den Sinn, dem nachzuleben,
was mich dein Himmelsvater heißt,
Herr, gibt du mir durch deinen Geist,
dass ichs recht mag erwägen.
7) Wo dies geschieht, so können wir
auch unsre Kinder lehren,
dass sie mit uns gehn, und zu dir
all ihre Sinne lehren.
Und wachsen auf in Furcht und Zucht,
die nichts als einzig dieses sucht,
der Gnade zu genießen.
8) Die du so vielen sichtbarlich
hast lassen widerfahren,
die an dir recht bespiegeln sich,
dein Wort und Tun bewahren.
Die ihnen bleibet, ob sie gleich
von Sorg' und Jahren werden reich
und Greise werden müssen.