1) Es ist zu wenig das Wort hören,
man soll auch folgen seinen Lehren:
wer hört und dem nicht nach will kommen,
ist wie ein Mensch, der sich besiehet.
Wenn ihm der Spiegel wird genommen,
so hat er sich umsonst bemühet.
2) Er gehet fort und muss indessen
wie er gewesen sei vergessen.
Wer seiner Freiheit Satzung höret,
ist ihr, so weit er soll, ergeben
und das vollbringet, was er lehret,
derselbe wird recht selig leben.
3) Wer aber seine falsche Sinnen
so weit bei ihm lässt statt gewinnen,
dass er vermeint, Gott recht zu ehren
und seine Zunge nicht kann zäumen,
der lässt sich falschen Wahn betören,
lässt ihm umsonst von Werken träumen.
4) Ein wahrer Dienst, der Gott beliebet,
dem er Gehör und Gnade gibet,
ist mild und gütig sein den Armen,
ist weisen Rat in Trübsal geben,
ist frommer Witwen sich erbarmen
und für der Welt unsträflich leben.