Es ist der alte, treue Gott auch mir getreu geblieben    

1) Es ist der alte, treue Gott
auch mir getreu geblieben,
und hat des bösen Feindes Rott',
die Zweifel all' vertrieben.
Er hat die schwere Missetat
von meiner Brust genommen.
Ich darf in seiner großen Gnad'
hinwieder zu ihm kommen.

2) Er hat mit Blitz und Sturmeswehn
als Richter sich bezeuget,
und lässt mich wieder aufrecht gehn,
nachdem er mich gebeuget.
Es fuhr sein Strahl durch Mark und Bein
in dunkeln Ungewittern.
Ich glaub, es sollt' mein Letztes sein, -
so musste ich erzittern.

3) Er helfe mir auch fürder aus,
trotz aller meiner Sünden,
und lass in jeder Nacht und Graus,
sich stets als Vater finden!
Er war ja meine Zuversicht,
seit meinen jungen Tagen,
mein Fels und Stab, mein Stern und Licht,
mein Hoffen und mein Wagen.

4) Er hat ein wunderbares Kleid
an meinen Leib bereitet,
und segnend mit Barmherzigkeit
mich schon als Kind begleitet.
An seinem Mund und Auge hing
mein seligstes Verlangen.
Und dennoch bin ich schwach, gering
oft irr' von ihm gegangen.

5) Nun geh ich her in seiner Kraft,
in seiner Lieb' und Wehre. -
früh trat ich in die Zeugenschaft
von seiner heil'gen Lehre.
Bin ich um Lieb' und Lust gebracht:
es soll mich nimmer hindern,
zu preisen seine Wundermacht
der Welt und meinen Kindern. -

6) Wer ist ihm gleich in aller Welt,
dem Höchsten und dem Einen?
Er will in seinem Bundeszelt
mir immer neu erscheinen.
Als ihm in höchster Pein und Not
laut meine Seufzer riefen,
holt er zum Leben mich vom Tod,
selbst aus der Erde Tiefen.

7) Ich danke ihm mit Psalterspiel,
für alle seine Treue.
Ich singe zu der Harfe viel,
und sing ihm stets auf's neue.
Es jauchzet ihm mein Herz und Mund,
von ihm erlöst, erhalten,
und dichtet ihm zu jeder Stund
und preist sein heil'ges Walten!

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