Es hat zwar Gottes große Liebe    

1) Es hat zwar Gottes große Liebe,
die unaussprechlich heiß und zart,
sich durch gar viele starke Triebe
in manchem Werke offenbart,
doch es gebührt auf viele Weis'
dem Gnadenruf besondrer Preis.

2) Man denke doch, was sind wir Armen?
Wir sind ja all verlorne Schaf',
Gott ging uns nach mit viel Erbarmen,
da uns des Falles Jammer traf,
da wir aus Bosheit uns verirrt,
so rufest uns der treue Hirt.

3) Er rufet uns durch seine Knechte,
er warnet uns vor der Gefahr,
durch sein Wort lehrt er seine Rechte,
er ruft uns schon so viele Jahr',
er hört nicht auf, er rufet noch,
wir hören stets sein heilig' Wort.

4) Er rufet uns zu seinen Hütten,
er rufet uns zu seinem Mahl,
zur Wahrheit und zu guten Sitten,
in seines Sohnes Hochzeitssaal,
o Gnad' und Huld! O Wundertat,
Gott rufet uns noch früh und spat.

5) Wir konnten nichts als uns verlieren,
wir waren ein verdammter Hauf',
so aber macht uns Gott die Türen
zu seiner Gnade selber auf.
Doch viele bleiben taub und blind,
weil sie verstockt und boshaft sind.

6) Ach Herr, lass uns dein Wort nicht rauben,
lass es erschallen fort und fort,
ruf ferner uns zur Buß' und Glauben,
bis wir an jenem Freuden-Ort
im Himmel mit der Engel Schar,
dich preisen werden immerdar.

Text:
Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten