1) Es haben die Propheten schon
vor langer Zeit, von Gottes Sohn
und seinem Tode prophezeit,
den Er um unserwillen leid't.
2) Sie haben Ihn im Geist gesehn,
eh' es hier leiblich is geschehn,
für unsre Missetat geplagt,
wie Jesajas hat gesagt.
3) Ei, welch' ein Wunder und Geschicht'!
Gott schonet seines Sohnes nicht.
Er strafet Ihn für unsre Schuld
und Er trägt alles mit Geduld.
4) Gott hatt' aus Zorn uns weggejagt,
wir sollten ewig sein geplagt.
Nun wird sein Sohn für uns verwundt'
und unsre Seel' hierdurch gesund.
5) Die Sonn' entfernet ihren Schein,
es spalten Felsen auf und Stein:
die Erd' erbebt vor seinem Blut,
davon sich auch manch Grab auftut.
6) Wir sollen billig unsre Not
beweinen, und nicht seinen Tod:
denn unsre Schulden sind allein
die Ursach' seiner Todes-Pein.
7) O, lasst uns schaun den Bischof an,
der unsre Sünd' aussöhnen kann,
und uns erwirbt das Himmelreich,
denn Ihm ist und wird niemand gleich.
8) Nut keinem Bock- und Kälberblut
versöhnet Er des Vaters Mut,
er setzt sein eignes Blut daran,
damit er uns erlösen kann.
9) Er bleibet, nach des Herren Eid
ein Priester bis in Ewigkeit.
Und gibt, nach Melchisedechs Weis'
den Hungrigen die Seelenspeis.
10) Ein solcher Bischof war uns Not,
der nicht mehr fürchten darf den Tod,
der unsre Schwachheit auch versucht,
unschuldig sei und unverflucht.
11) Hilf Christe, dass dein Kreuz und Tod
für unsre Sündenschuld, bei Gott
ein Opfer der Versöhnung sei
und mach' uns aller Sünden frei.