Es grünt in Hain und Flur    

1) Es grünt in Hain und Flur
ein still' und freundlich' Leben.
Auch aus bemoostem Stein
versucht's empor zu streben.
Wie lächelt es so schön
in junger Blüten Glanz!
Wie segnet es so reich
im vollen Erntekranz!

2) Ein ew'ger Friede Herrscht
in dieses Reiches Weiten.
Hier blühen immer neu
der Milde Seligkeiten.
Wie sich das Aug' erquickt
am sanften Grün der Flur,
so schweigt des Herzens Sturm
im Anschaum der Natur!

3) Hier senket näher sich
der Himmel zu der Erde,
auf dass in seinem Licht
verklärt ihr Antlitz werde.
Es schaut vertraulicher
aus seinem niedern Staub
der Mensch zum Himmel auf
durch voller Zweige Laub.

4) Ein Tempel ist die Flur,
unzähligen Altären
entsteiget Opferduft
dich, Herr der Welt, zu ehren.
Es beten feiernd dich
die Millionen an,
die Speis' und Obdach hier
aus deiner Hand empfahn.

5) Auch ich, Herr, bete an
im Heiligtum der Fluren.
Entweihe nirgends sie
mit der Verwüstung Spuren.
Ich freu mich dort der Müh',
die schafft, pflegt und erhält.
Ist doch ein jeder Baum
schon eine Freudenwelt!

6) Ach ich, Herr, bete an!
Und wenn mich Sorgen drücken,
wenn Freud' und Hoffnung mich
zu frommem Dank entzücken:
eil' ich hinaus zur Flur,
und leichter wird die Brust
im Aufschaun dort zu dir,
und heilig jede Lust.

Text:
Melodie: Nun danket alle Gott