1) Erwecket euch, ihr Frommen,
und schlaft nicht ferner ein,
wir sehn Gerichte kommen,
wer wollte schläfrig sein?
So ist zu unsern Zeiten
der Herr auch kräftig auf,
sein Reich recht auszubreiten,
o Seelen, merket drauf.
2) Er schüttet jetzt die Gaben
recht mild in Herz und Haus,
wer will nicht davon haben?
Die Bäume schlagen aus.
Es regt sich aller Enden
das Gut und Böse stark,
wer will sein Pfund verschwenden?
Wer ist so faul und arg?
3) Helft mit Gebet und Flehen,
mit Wort und Wandel baun,
Herr, komm uns anzuwehen,
lass uns dir kindlich traun.
Lass uns durch Lust der Erden,
die du jetzt strafen wirst,
nicht mehr verstricket werden,
befrei uns, Lebens-Fürst.
4) Lass deiner Wunden Höhle
nur unsre Zuflucht sein,
und läutre unsre Seele
von allem Heuchelschein.
Gib Glaubens Öl und Liebe,
gib Wachsamkeit und Treu,
gib zum Gebet die Triebe,
dass keiner schläfrig sei.
5) Wer will nicht was gewinnen
von dieser unsrer Zeit,
da Gottes Ströme rinnen?
Herr, gib uns Brünstigkeit,
dass wir uns viel erbitten,
ach, stärk uns, wir sind schwach,
nimm uns in deine Hütten
vor allem Ungemach.