Erwarte, Mensch, kein stetes Glück    

1) Erwarte, Mensch, kein stetes Glück,
es ist dir nicht versprochen.
Oft wird dein Wohl durch Missgeschick
und Leiden unterbrochen.
Doch, was Gott tut
ist weis' und gut,
ist Liebe, Vatergüte.
Dies stärke dein Gemüte!

2) Geübt durch Leiden sollen wir
dem Ziel entgegengehen.
Wie töricht: Wolltest du nun hier
nur heitre Tage sehen!
kennst du dein Herz?
Wird ohne Schmerz
so mancher Reiz auf Erden
dir nicht gefährlich werden?

3) Wie leicht wird doch des Menschen Sinn
durch Erdenglück verblendet!
Wie leicht stürzt er aufs Eitle hin
und wird so abgewendet
von seinem Gott:
allein die Not
lehrt ihn, die Welt verachten, -
nach bessern Gütern trachten.

4) Wenn furchtbar Donner, Blitz und Wind
die Erde erst erschüttern:
dann sieh, wie schön die Fluren sind
nach solchen Ungewittern.
In neuer Pracht,
steht, blüht und lacht
was kurz zuvor noch lechzte,
nach Regen schmachtend ächzte.

5) Drum sei getrost und hoff auf ihn,
der aller Welt gebietet.
Wirf deine Sorgen auf ihn hin:
er schützet und behütet
dich väterlich,
er sorgt für dich.
Der Gott, der heißet regnen
wird dich aufs neue segnen.

6) Ja, Vater, mit Gelassenheit
trag ich der Leiden Bürde.
Du hilfst, und wenn auch lange Zeit
die Hilfe zögern würde.
Du, Herr, regierst
als Gott, und führst
zum Ziel auch durch Beschwerden,
wie kann ich elend werden?

Text:
Melodie: Was Gott tut, das ist wohlgetan