1) Erhöhet die prächtigen Pforten der Siege!
Erweitert mit Jauchzen die Tore der Welt.
Das Reich ist nun Gottes, nun ruhen die Kriege!
Er naht sich, der König, der Held!
2) Er naht sich: der siegende Tod wird zu Schanden,
er weist uns vergeblich sein drohendes Grab.
Es fallen den Knechten des Todes die Banden
von zitternden Händen herab.
3) Sie tragen, statt Fessel, jetzt fröhliche Palmen
und Hoffnung umströmet statt Seufzer die Brust.
Das Heulen der Kerker verkehrt sich in Psalmen,
den Kummer verjaget die Lust.
4) Die Boten der ewigen Herrlichkeit eilen,
sie bringen Versöhnung und himmlische Pracht.
Wie Blitze die schüchternen Wolken zerteilen,
zerteilt sich die trauernde Nacht.
5) In stiller Empfindung dringt, nahe den Schmerzen,
unfassliche Wollust in Tränen hervor.
Voll mildester Zärtlichkeit schwingen die Herzen
sich dir, o Erlöser, empor.
6) Dich, Heiland, dich suchet der Frommen Bestreben,
wie fest an den Ulmbaum der Weinstock sich schlingt.
Dir folget die Liebe durch Tod und durch Leben,
die Liebe, die alles bezwingt.