1) Erhebe dich, mein froher Mund,
dies ist die rechte Zeit und Stund'
des Herren Treue zu erhöhn,
vor ihm mit Lob und Dank zu stehn.
2) Zu singen hat dich Gott gemacht
und schon zuvor dahin gedacht,
dass deine Zunge soll allein
ein Werkzeug seines Ruhmes sein.
3) Ihm singt der lieben Engel Schar
die schönsten Lieder immerdar,
das 'Heilig, heilig, heilig' heißt
der Vater, Sohn und werte Geist.
4) Ach, stimme doch mit ihnen zu,
lass deiner Zunge keine Ruh',
besinge stets des Höchsten Treu',
die alle Morgen grünet neu.
5) Doch lass dein Singen immer nicht
ohn' Glaub' und Lied' sein eingericht't.
Die Andacht brauche auch dabei,
damit es Gott gefällig sei.
6) Die Harfe Davids setze dir
zum guten Beispiel immer für,
der Kinder Korah süßes Spiel
ermuntre dich zum gleichen Ziel.
7) Gott nimmt dies Singen gnädig an,
es ist vor ihm recht wohl getan.
Drum singe nur, mein froher Mund,
dies ist die rechte Zeit und Stund'.
Korah = enthemmte, ungezügelte, auch laute Horde (vgl. 2. Chroniken 20,19)