Erhabner Gott, wir bringen dir heut vor allen Dingen    

1) Erhabner Gott, wir bringen
dir heut vor allen Dingen
den Dank, in einem Liede,
für manche Treu und Güte.

2) Wir danken dir mit Freuden,
weil wir in vor'gen Zeiten
unzählig viele Gaben
von dir empfangen haben.

3) Es ist, zu deiner Ehre,
dein Wort, des Geistes Lehre,
auf Erden, aller Orten,
annoch gelehret worden.

4) Herr, alles, was sich reget,
was deine Vorsicht träget,
o Vater aller Gnaden,
erzählet deine Taten.

5) Du hast unser verschonet,
nach Sünden nicht gelohnet,
du hast in vor'gen Tagen
mit Langmut uns getragen.

6) Durch schnelle Zorngerichte,
macht deine Hand zunichte
die Menschen, die nicht wollen,
wenn sie sich bessern sollen.

7) Wir denken noch zurücke
an jenes Ungelücke,
das manche Ort bedeckte
und vieles Volk erschreckte.

8) Ach, Herr, wir sind auch Sünder,
wie andre Menschenkinder,
die sündenvoll gestorben,
an Seel' und Leib verdorben.

9) Du duldest uns auf Erden,
wir sollen frömmer werden.
Das, was wir sehn und hören,
soll uns zu dir bekehren.

10) Herr Gott von großer Treue,
die uns hinfort erfreue
mit deinem Gnadenlichte, -
Herr geh nicht ins Gerichte!

11) Geh nicht mit deinen Knechten
und Mägden, dass du rechten
und sie bestrafen wolltest,
wie du, als Richter, solltest!

12) Wir wollen dir vertrauen,
auf deine Wege schauen,
dein heilsam' Wort recht lernen,
vom Bösen uns entfernen.

13) Steh ferner uns zur Seiten,
lass uns dein Auge leiten!
Gib stets getreue Lehrer,
auch tätig gute Hörer.

14) Der Friede bleib im Lande,
gib Heil in jedem Stande,
nach überstandnen Leiden
hilf uns zu ewgen Freuden.

15) So oft allhier die Frommen,
Herr, vor dein Antlitz kommen,
so wollest du gewähren,
was sie von dir begehren.

Text:
Melodie: Wach auf, mein Herz, und singe