Erhabner Gott, was reicht an deine Größe?    

1) Erhabner Gott, was reicht an deine Größe?
Denk ich an dich, empfind ich meine Blöße.
Ich fühle, Herr, dass du unendlich bist,
und dass beschränkt mein forschend' Denken ist.

2) Du wohnst im Licht, dazu kein Mensch kann kommen,
was ist's, das wir von deinem Ruhm vernommen?
Ach, nur ein Teil von jener Majestät,
die über alles dich, o Gott, erhöht.

3) Dein ew'ges Sein, dein ganz vollkommnes Wesen,
das, was du wirkst, und was dein Rat erlesen,
ist viel zu hoch für menschlichen Verstand.
Von Engeln selbst wirst du nie ganz erkannt.

4) Wie sollt ich denn, ich Staub, mich unterwinden,
unendlicher, dich völlig zu ergründen?
O, mache mich von solchem Dünkel frei!
Dass mir dein Wort des Glaubens Richtschnur sei.

5) Mein eigner Geist kann sich leicht hintergehen.
Dein Wort ist wahr. Es bleibet ewig stehen.
Erforsch' ich gleich dein göttlich' Wesen nicht.
Doch g'nüget mir, o Herr, dein Unterricht!

6) Von dir, durch dich, zu dir sind alle Dinge,
gib, dass ich dir mich selbst zum Opfer bringe!
Begreif ich's nicht, wie du die Welt regierst.
So sei mir's g'nug, dass du mich selig führst.

7) Einst wirst du dich mir näher offenbaren.
Einst werd' ich mehr von deinem Rat erfahren.
Wenn ich nur dem, was mich dein Wort gelehrt,
geglaubt, und folgsam treu dich hier verehrt.

8) Drum hilf, dass ich mit Ehrfurcht vor dir wandle.
In allem Tun nach deinem Willen handle.
Zufrieden sei, wie du mich hier regierst,
bis du mich einst zu deinem Himmel führst.

9) Dann werd' ich dich im hellern Lichte sehen,
und, froh in dir, dein ewig's Lob erhöhen.
Herr, du bist groß, und zeigst es mit der Tat,
unendlich reich an Huld, an Macht und Rat!

Text:
Melodie: Das walte Gott, der helfen kann