Er kommt, er kommt, der ewig war und ist    

1) Er kommt, er kommt, der ewig war und ist,
verkündigt von den heiligen Propheten.
All das Verlorne suchet Jesus Christ,
die arme Erde will der Herr betreten.
Mensch will erbarmungsvoll die Liebe werden,
die Sünder führen in das Heimatland,
sie suchet sie im Lande der Beschwerden,
sie findet sie an der Verderbens Rand.

2) Wer nahm sie auf, da sie vom Himmel stieg?
Umsonst Johannes: macht bereit die Steige!
Die Welt erklärte ihr den blut'gen Krieg.
Sie trank den Leidenskelch bis auf die Neige.
Doch Heil uns, dass der Tod, den sie gelitten,
uns nun das wahre, ew'ge Leben bringt.
Heil uns, dass durch den Kampf, den sie gestritten
uns nun der große, sel'ge Sieg gelingt!

3) Der Heiland kommt mit seinem ew'gen Heil,
der Heiland kommt und findet kalte Herzen.
Sein Weg, er scheint der armen Welt zu steil,
der Weg voll Dornen und voll Todesschmerzen.
Er ruft so mild: für euch bin ich gestorben.
Ach, den Gekreuzigten will nicht die Welt.
Der ew'ge Sohn, der sterbend' Heil erworben,
das ist kein Heiland, der dem Stolz gefällt.

4) Er kommt, er kommt, doch andern kommt er nicht,
denn so, wie er das ew'ge Heil errungen.
In Knechtsgestalt, voll Blut das Angesicht,
mit Dornengeflecht das Königshaupt umschlungen.
Arm, wie er kommt, so will er sein empfangen,
in einer Krippe wird er Mensch, so sei das Herz,
es habe nichts, als nur das Heilsverlangen,
und seines Elends großen, tiefen Schmerz.

5) In einer Wüste tönt noch immer fort
durch alle Zeiten des Propheten Stimme:
bereitet ihm den Weg! Wer hört dies Wort,
und will entrinnen einst des Herren Grimme?
Wer ihn in Knechtsgestalt nicht aufgenommen,
wer ihn nicht mehr als diese Welt, geliebt,
den kennt er nicht, wenn er dereinst wird kommen,
in Herrlichkeit, die er den Seinen gibt.

6) O, nehmt ihn auf, der euch Verlorne sucht!
Wollt ihr mit ihm der Seele Heil verschmähen?
Nehmt heut ihn auf, eh' in der eil'gen Flucht
der Gnade Jahre rasch vorübergehen!
Wo sucht ihr Glück? Nur wenn er wird geboren
in euer Herz, habt Leben ihr und Heil,
wer ihn verliert, der hat sich selbst verloren,
nur wer ihn hat, der hat das beste Teil.

Text:
Melodie: Unbekannt