Er kommt, den die Propheten schauten    

1) Er kommt, den die Propheten schauten,
der schon vor Abraham war da,
auf dessen Heil die Väter bauten,
den Moses schon im Geiste sah.

2) Er kommt zu seines Hauses Pforte
und klopft als armer Pilger an,
er wandert still von Ort zu Orte
und selten wird ihm aufgetan.

3) Auf einem Esel kommt gezogen
zur Davidsstadt der Davidssohn,
sein Volk, verblendet und betrogen,
setzt ihm auf's Haupt die Dornenkron'!

4) O wunderbarer Weg und Wille!
So war's schon zu Eliae Zeit,
da zog im Säuseln sanft und stille
vorüber Gottes Herrlichkeit.

5) Demütigt euch, ihr stolzen Geister,
denn auch die Gnade hat ein Ziel.
Es hat der große Gott und Meister
der Mittel und der Wege viel.

6) Noch kommt der Herr mit sanfter Stimme
in seinem Wort ins Sakrament.
Doch auch der Wettersturm, der grimme,
ist seines Waltens Element.

7) Er kommt, kein Mensch weiß Tag und Stunde,
in großer Kraft und Herrlichkeit,
dann geht in Flammen auf die Runde,
dann ist am Ziel die Gnadenzeit.

8) Dann werden die Verächter rufen:
"Ihr Hügel deckt uns allzumal!"
dann steigt empor auf goldnen Stufen
der Überwinder große Zahl!