1) Entschwunden ist ein Tag der Zeit,
ich blick hinauf zur Ferne.
Erfüllt mit Gottes Herrlichkeit,
prangt dort das Reich der Sterne.
Es strahlt voll Majestät herab,
und leuchtet auf das dunkle Grab
die Hoffnung lichter Tage.
2) Die Nacht ruft meiner Seele zu:
'Du, Mensch, wirst weiter dringen,
der Geist wird aus des Grabes Ruh
empor zu Gott sich schwingen!
Wohl dem, der schon im Pilgerstand
den sichern Weg des Friedens fand,
den nur die Tugend wandelt!'
3) O, möchte still und tröstend hier
in diesen Erdenleben,
der Abend jedes Tages mir
ein würdig' Zeugnis geben!
Hab ich genützt: o dann, nur dann,
du sanfte Schlummerstille, kann
ich froher dich umfangen.
4) Dir dank ich betend, Gott der Huld,
für dieses Tages Freuden.
Auch für die Prüfung der Geduld.
Ein Ruf zu dir sind Leiden!
In Wonn' und Schmerz verehr' ich dich.
So, dir vertrauend, finde mich
dereinst mein letzter Schlummer.