1) Entfernet euch, unselge Spötter!
Ihr zittert, wo der Fromme glaubt.
Mein Herz hat einen Gott zum Retter
und eine Hoffnung, die nichts raubt.
Ich sehe meinen Heiland leben,
ich weiß, dass ich nicht sterben kann,
ich weiß, mit diesem Fleisch umgeben,
schau ich den Gott der Himmel an.
2) Was seid ihr, stolze Weltbezwinger,
wenn euch die prächtge Hoffnung fehlt?
Gott achtet eure Macht geringer,
als ihr den Sklaven, den ihr quält.
Wie kurze Zeit, mit wie viel Sorgen
genießt ihr eurer Ehrfurcht Raub!
Ihr sieget heut, man hasst euch morgen:
ihr waret Götter, und seid Staub.
3) Was sind, Weltmenschen, eure Freuden?
Die Wollust, die euch trunken macht?
Ein Christ soll euer Glück beneiden?
Folgt es euch in des Grabes Nacht?
Ihr rechnet mit erhitztem Blute
des fernen Tages Wollust aus,
die nahe schreckliche Minute
tilgt euer Glück auf ewig aus.
4) Ihr seid dahin, des Christen Größe
geht auf, - besiegt die kurze Nacht,
am Tage, da Gott eure Blöße
zum Schauspiel aller Augen macht.
Der Tag macht Könige den Knechten
und Bettler den Monarchen gleich.
Der Tag gibt Edel dem Gerechten
und macht des Christen Seele reich.
5) Ein Blick in meine Zukunft treibet
Verdruss und Angst aus meiner Brust.
Ein Herz, das nicht auf Erden bleibet,
ist sich des Himmels stets bewusst.
Kein Unglück kann mich niederschlagen,
ich weiß, mein Glück entgeht mir nie,
ich muss vor Feinden nicht verzagen,
ich weiß, mein Tod entwaffnet sie.
6) Du letzte Stunde meines Lebens,
die du den Christen heilig bist!
Ich warte nicht auf dich vergebens,
ich tu, was deiner würdig ist.
Du lehrst mein Leben mich genießen.
Du bist mein Lohn aus Gottes Hand.
Wie sanft wird sich mein Auge schließen!
Mein Geist erblickt sein Vaterland.