1) Einst sahen fromme Weise,
Herr, deinen Stern im Morgenland,
durch den zur Pilgerreise
im Herzen heil'ger Drang entstand.
So ziehn die Ahnungsvollen
hin nach Jerusalem.
Doch den sie finden wollen,
der ist in Bethlehem.
Will sie Herodes blenden
mit seiner argen List.
Er muss sie doch hinsenden,
wo du, O Jesus, bist.
2) Anbetend knien sie nieder,
und sehn, was sie gehoffet, wahr.
Drum bringt die Lieb' auch wieder
Gold, Weihrauch dir und Myrrhen dar.
Zwar sind's nur deine Gaben,
was sie dir geben kann.
Doch du willst Liebe haben
und siehst siehst Herzen an.
Und wo nun Brüder leiden,
gebietest du, Herr, mir:
ich soll sie nähren, kleiden.
Als tät ich's selber dir!
3) Und soll ich Gold dir schenken,
so gib mir selbst der Treue Gold.
Nur deiner Huld zu denken,
in Freud' und Leid dir treu und hold.
Und Weihrauch gib von oben
für dich in meine Brust
den Trieb, nur dich zu loben
in heil'ger Seelenlust.
Auch Myrrhen lass nicht fehlen:
Geduld, wo du mich schlägst,
und Mut, das Kreuz zu wählen,
wenn du voran es trägst.
4) Du, den auf dieser Erde
als Kind schon Heiden einst verehrt,
o gib, dass deine Herde
aus allen Heiden sei vermehrt.
Noch irrt in vielen Landen
das Volk vom Hirten fern,
und ach, wie Viele fanden
noch nicht des Glaubens Stern!
Herr, gib zu deiner Ehre
dem Worte Lauf und Bahn.
Und mache deiner Lehre
den Erdkreis untertan!