Ein Stern ist aufgegangen so hell und wunderschön    

1) Ein Stern ist aufgegangen
so hell und wunderschön,
der sagt, wo das Verlangen
der Völker ist zu sehn.
Zeigt auf den Stern der Sterne,
den Gott gegeben hat,
die Heiden aus der Ferne
ruft er zu Davids Stadt.

2) Den Armen tief im Dunkeln
sagt ihrer Seher Mund,
dass eines Sternes Funkeln
bring ihnen süßen Fund.
Zeigt an die Ankunft eines,
der ewig König sei,
des' Zepter, wie noch keines,
die ganze Welt erfreu.

3) Und als nun aufgegangen
der Stern aus Himmelshöhn,
wird er voll Lust empfangen,
voll Staunen angesehn.
Drei Könige sich schwingen
auf ihre Rosse bald
und unaufhaltsam dringen
durch Berg, Tal, Wüst' und Wald.

4) Nicht ruhen und nicht rasten
ihr Herz will, noch ihr Fuß,
bis froh sie den betasten,
der ihnen bringen muss
den Frieden und die Freude
ins friedelose Herz
und eine grüne Weide
für Hunger, Müh' und Schmerz.

5) Bald stehn sie in den Toren
Jerusalems, der Stadt,
die sich der Herr erkoren
zu seiner Wohnung hat.
Da weiset man sie weiter
gen Bethlehem, und ist
der Stern ihr Licht und Leiter
zu Gottes heilgem Christ.

6) Denn siehe, wo zu finden
das süße Wunderkind,
die stillen Strahlen künden,
dass sie am Ziele sind.
In engem Haus sie schauen
das Kindlein und dabei
Maria, die Jungfrauen,
als seine Mutter treu.

7) Heil euch, ihr armen Heiden!
Nun ist die Zeit erfüllt,
da auch euch ewger Freuden
lebend'ger Brunnen quillt.
Nun wird auch euch genommen,
was eure Seele quält,
nun seid auch ihr gekommen
zu allem, was euch fehlt.

8) Die Könige, die beten
hier ihren König an.
Die Weisen, sie betreten
hier alles Lichtes Bahn.
Die Reichen, sie begrüßen
den, dem die Welt gehört,
und legen ihm zu Füßen,
was er selbst hat beschert.

Text:
Melodie: Unbekannt