1) Ein Schäflein von der Weiden
lief in den Wald hinein.
Wollt' sich nicht lassen leiten
an sonnig grünem Rhein.
Es wollte besser wissen,
als selbst der gute Hirt,
wo frische Kräuter sprießen:
so war es bald verirrt.
2) Der Hirt, der merkt gar balde,
dass ihm ein Schäflein fehlt;
drum lief er auch zum Walde,
er hat nicht lang gewählt.
Die neunundneunzig andern
ließ er in Gottes Hand;
er musst wohl lange wandern,
bis er das eine fand.
3) Doch hat er es gefunden
und sprach: Gott sei's gedankt!
War ganz bedeckt mit Wunden,
am ganzen Leib erkrankt.
Doch hat er's nicht geschlagen,
o nein, das konnt' er nicht.
Er hat es heimgetragen
mit fröhlichem Gesicht.
4) "Freut euch!", so sprach er selig
"mein Schaf ist wieder da!"
Da waren alle fröhlich,
dass es so bald geschah.
O Jesu, guter Hirte,
bei Dir ist so gut sein.
Sieh wie ich mich verirrte,
hol Du mich wieder ein!
Das Lied "Ein Schäflein von der Weiden" ist in 1 Liederbüchern enthalten:
Cover | Liederbuch | Nummer | Noten |
Neues Singvögelein (1930) Eine Sammlung von Liedern für die Sonntagsschulen |
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