Ein Lamm geht hin und trägt die Schuld    

1) Ein Lamm geht hin und trägt die Schuld
der Welt und ihrer Kinder;
es geht und büßet in Geduld
die Sünden aller Sünder;
es geht dahin, wird matt und krank,
ergibt sich auf die Würgebank,
entsaget allen Freuden,
und es nimmt an Schmach, Hohn und Spott,
Angst, Wunden, Striemen, Kreuz und Tod
und spricht: "Ich will's gern leiden."

2) Wenn einmal ich soll treten ein
in Deines Reiches Freuden,
so soll Dein Blut mein Purpur sein,
ich will mich darin kleiden;
es soll sein meines Hauptes Kron,
in welcher ich will vor den Thron
des höchsten Vaters gehen
und Dir, dem Er mich anvertraut,
als eine wohlgeschmückte Braut
an Deiner Seite stehen.

3) Mein Lebetage will ich dich
aus meinem Sinn nicht lassen.
Dich will ich stets, gleich wie du mich,
mit Liebesarmen fassen.
Du sollst sein meines Herzens Licht,
und wenn mein Herz in Stücke bricht,
sollst du mein Herze bleiben.
Ich will mich dir, mein höchster Ruhm,
hiermit zu deinem Eigentum
beständiglich verschreiben.

4) Ich will von deiner Lieblichkeit
bei Nacht und Tage singen,
mich selbst auch dir zu aller Zeit
zum Freudenopfer bringen.
Mein Bach des Lebens soll sich dir
und deinem Namen für und für
in Dankbarkeit ergießen.
Und was du mir zugut’ getan,
das will ich stets, so tief ich kann,
in mein Gedächtnis schließen.

Text:
Melodie: Zu dir, o Gott, erheben wir

Das Lied "Ein Lamm geht hin und trägt die Schuld" ist in 3 Liederbüchern enthalten:

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