1) Ein himmlisches Gemüte,
das Geist und Feuer hält,
und nicht nur dem Geblüte
zum Diener ist bestellt,
schaut des Gelückes Gaben,
und alles, was wir haben,
mit halben Augen an.
2) Es reißt der Schönheit Glänzen
nicht seinen Vorsatz ein,
er kennt der Liebe Grenzen,
und weiß den falschen Schein
dem Wesen abzuziehen,
und alles dies zu fliehen,
das uns verleiten kann.
3) Er lacht mit leeren Händen,
die Unschuld ist sein Gold.
Gebrauch kann ihn nicht blenden,
die Tugend ist sein Sold.
Immittelst Not und Schmerzen
bleibt in dem reinen Herzen,
die Hoffnung unverwandt.
4) Er liebt auf dieser Erden
nichts mehr, als Geist und Gott,
er mag kein Ketzer werden,
verehren Staub und Kot,
es trennen seine Sinnen
mit eisernem Beginnen
der Erden faules Band.
5) Wenn alle Felsen wanken,
die bleibt er unberührt,
beschlossen in dem Schranken,
der uns zum Himmel führt:
und denkt, wie diese Sachen,
die uns oft knechtisch machen,
verrauschen mit der Zeit.
6) Er traut ihm nicht zu bauen
auf Wasser und auf Sand,
will nicht der Erden trauen,
und sucht ein festes Land.
Worauf er Hoffnung setzet.
Und was ihn recht ergötzet,
ist Gott in Ewigkeit.