1) Ein Ausblick in die Ferne
der lichten Ewigkeit
macht, dass ich Vorsicht lerne
in dem Gebrauch der Zeit.
Wie bald ist viel verloren,
wie leicht das Heil verscherzt,
das mich wie andre Toren
zu spät am Ende schmerzt.
2) In den Zerstreuungsstunden,
die nach der Weltart sind,
holt man oft tiefe Wunden
und wird am Geiste blind;
man fühlt erst in der Stille
und durch der Gnade Zucht,
dass da des Fleisches Wille
die Weide nur gesucht.
3) Herr, zieh mich gleich den Kindern,
die man zu Haus behält,
das Böse zu verhindern,
worein der Leichtsinn fällt;
und bin ich dann alleine,
so lehre mich dein Geist
zu aller Zeit das Eine,
das gut und selig heißt.
4) Da sag mir von dem Himmel,
wie's dort so Herrlich klingt,
und wie das Lustgetümmel
der Welt nur Jammer bringt.
So halten mich die Blicke
nach jener Herrlichkeit
von alle dem zurücke,
was hier den Weltsinn freut.
5) Ziehst Du mir die Gedanken
so in die Stille ein,
so wird's, als einem Kranken,
einst mir was Süßes sein.
Ich bin an Dich gewöhnet,
mit Dir nur umzugehn;
mein Herz, das nach Dir sehnet,
darf in den Himmel sehn.
Alternativer Text:
5) Bin ich gern in Gedanken
schon jetzt mit dir allein:
wie wohl wird's tun dem Kranken,
wenn er muss einsam sein!
Dann ist mein Herz gewöhnet,
still mit dir umzugehn.
Es darf, wohin sich's sehnet,
zu dir gen Himmel sehn.
Das Lied "Ein Ausblick in die Ferne" ist in 2 Liederbüchern enthalten:
Cover | Liederbuch | Nummer | Noten |
Gemeinschaftsliederbuch (1989) |
398 | ||
Geistliches Liederkästlein (1767) Zum Lob Gottes, mit zweimal 366 Liedern nach biblischen Sprüchen |
716 |