Durch dich, o großer Gott, durch dich    

1) Durch dich, o großer Gott,
durch dich bin ich vorhanden.
Die Himmel und ihr Heer
sind durch dein Wort entstanden.
Denn, wenn du sprichst, geschieht's,
wenn du gebeutst, steht's da.
Mit Allmacht bist du mir
und auch mit Güte nah'.

2) Du bist der Gott der Kraft,
dich preisen Erd' und Meere
und Himmel predigen
die Wunder deiner Ehre.
Dich bet' ich dankend an.
Mein Heil kommt von dem Herrn.
Du hörst der Menschen Flehn
und du errettest gern.

3) Und wenn ich deiner Huld,
o Gott, gewürdigt werde,
was frag ich außer dir
nach allem Glück der Erde?
Im Himmel donnerst du
und Schrecken füllt das Land,
doch fürcht' ich nichts, denn du
deckst mich mit deiner Hand.

4) Wenn ich die Himmel seh,
die du, Herr, ausgebreitet,
der Sonne Majestät,
den Mond, den du bereitet.
Sprech ich: "Was ist der Mensch,
Herr, dass du sein gedenkst?
Und dass du täglich uns
unzählig Gutes schenkst?"

5) Als Schafe lässt du uns
auf grünen Auen weiden,
nährst uns mit Speis' und Trank
und füllst das Herz mit Freuden.
Du dachtest mein, eh' noch
die Mutter mich gebar,
ja, sahst mich, eh' der Grund
der Welt geleget war.

6) Du wogst mein Glück mir ab,
und Leiden, die mich üben,
und meiner Tage Zahl
war auf dein Buch geschrieben.
Du bist der Frommen Schutz,
du bist der Müden Ruh'.
Ein Gott, der gern verzeiht.
Wie gnädig, Gott, bist du!

7) Wem sollt' ich sonst vertraun,
als dir, du Gott der Götter!
Wen ehren, als nur dich,
mein Schutz und mein Erretter!
Wie sanft ist dein Befehl:
'Gib mir dein Herz, mein Sohn!
Und wandle meinen Weg,
ich bin dein Schild und Lohn.'

8) Herr, dein Gebot ist Heil,
dein Weg ist Glück und Leben.
Wie könnt' ich einem Gott
der Liebe widerstreben?
Das sichre Laster mag
im stolzen Glücke blühn,
mich soll es dennoch nicht
in seine Netze ziehn.

9) Auch, wenn kein Mensch mich sieht,
will ich die Sünde fliehen.
Denn du wirst aller Werk
vor dein Gericht einst ziehen.
Ich will, so oft die Lust
zum Bösen mich hinreißt,
bedenken, dass mein Leib,
o Gott, dein Tempel heißt.

10) Sollt' ich der Menschen Ruhm
stolz zu erringen trachten?
Mein Herr, wenn du mich ehrst,
mag mich die Welt verachten.
Du bist es, dem zum Dienst
ich Leib und Seele weih.
Gib, dass mein Wandel stets
voll deines Ruhmes sei!

Text:
Melodie: Nun danket alle Gott