1) Du wollest selbst mich vollbereiten
zu deines Reiches Seligkeiten,
die ohne Maß und Ende sind.
Sie willst du einst zu jenem Leben
mir armen Erdensohne geben,
weil ich in Christo bin dein Kind.
2) Wie drängt es mich, dir anzuhangen.
Ich seh im Geist die Krone prangen,
des Kämpfens und des Ringens Preis.
Doch fehlt die Kraft mir, ohne Wanken
zu laufen in der Rennbahn Schranken,
der Lauf ist lang, der Tag ist heiß.
3) Erleuchte mich in deinem Licht
und mach durch deine Kraft zunicht'
die widerstrebende Natur,
die sich der Ewigkeit nicht freuet,
des Ringens saure Mühe scheuet
und lieber sucht der Hölle Spur.
4) Der neue Mensch, aus Geist geboren,
von dir zur Kindschaft auserkoren,
ist froh des Heils und ringt danach,
doch bald will ihm die Kraft ermatten.
Was ihm gebricht, wollst du erstatten.
O, mach ihn willig, halt ihn wach!
5) Wenn Furcht sich will und Zweifel regen,
darf ich auf deine Schulter legen
der Arbeit ganze schwere Last.
Ich tue nach des Kindes Weise,
das, matt und müde von der Reise,
des lieben Vaters Hand erfasst.
6) Du willst mich heben, tragen, retten,
du sprengest selbst der Hölle Ketten,
du lösest auch der Sünde Bann.
Ich will auf deine Allmacht bauen
und einst mit meinen Augen schauen
das Heil, das ich durch dich gewann.