Du Vater aller deiner Kinder    

1) Du Vater aller deiner Kinder,
der du der Liebe Urquell bist,
und dessen Gnade gegen Sünder
groß und bewundrungswürdig ist,
von ganzem Herzen will ich dein,
dir dankbar, dein Verehrer sein.

2) O, dass ich als dein Kind dich liebe,
da du mich als dein Vater liebst,
und mich in solcher Liebe übe,
wie du mir selbst ein Vorbild gibst.
Verherrlicht hast du dich an mir,
nichts scheide mich, mein Gott, von dir.

3) Vertilg' in mir durch deine Liebe
den Hang zur Liebe dieser Welt.
Veredle meines Herzens Triebe,
wenn Sinnenlust mir Netze stellt!
Wie sollt ich je die Kreatur
dir vorziehn, Schöpfer der Natur?

4) Der liebt dich nicht, der noch mit Freuden
vollbringet, was dir, Gott, missfällt.
O lass es mich mit Ernst vermeiden,
gefiel es auch der ganzen Welt.
Die kleinste Sünde selbst zu scheun,
lass, Vater, mich behutsam sein!

5) Gib, dass ich alles willig leide,
was dein allweiser Rat bestimmt.
Durch Trübsal führest du zur Freude.
Und wer sie willig übernimmt,
geduldig trägt und weise nützt,
wird mächtig von dir unterstützt.

6) In deiner Liebe lass mich sterben,
dann wird auch Sterben mir Gewinn.
Ich werde deinen Himmel erben,
wo ich dir ewig nahe bin.
Da lieb' ich in Vollkommenheit
dich, Vater der Barmherzigkeit.

Text:
Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten