Du unser auserwähltes Haupt    

1) Du unser auserwähltes Haupt,
an welches unsre Seele glaubt,
lass uns in deiner Nägel Mal
erblicken unsre Gnadenwahl.

2) Dies ist das wundervolle Ding:
erst dünkts für Kinder zu gering,
und dann zerglaubt ein Mann sich dran
und stirbt wohl eh ers glauben kann.

3) Solange eine Menschheit ist,
solange Jesus bleibt der Christ,
so bleibet dies das A und O
vom ganzen Evangelio.

4) Wenn einer meinte, Fleisch und Lust,
Geiz, Hochmut sei’n ihm unbewusst,
so dass er selbst sich helfen kann,
der ist und bleibt ein blinder Mann.

5) Wenn einer in dem Glanz des Lichts
sich sieht und sieht, er taugte nichts,
und müht sich selbst um Heiligkeit,
der ist noch vom Erlöser weit.

6) Wenn aber ein verlornes Kind
erwacht und mit Erschrecken findt,
dass auch sein Bestes nicht genügt,
dem sagt der Herr: Ich hab gesiegt!

7) Die Sünderscham und Gottes Kraft
sind miteinander eng verhaft’.
Drum geht man nimmermehr zurück,
und Dienen wird ein ewges Glück.

8) Der Mensch bekommt den neuen Geist,
er glaubt und liebt, was Jesus heißt,
und er empfängt das neu Gewand
und ist mit Gottes Lamm bekannt.

9) Erst heißt der Freund die Seele ruhn,
dann essen und hernach was tun.
Sie tuts, und wenn sie es getan,
dann denkt sie weiter nicht mehr dran.

10) Und würde man je irgendwo
der eignen Gnadenarbeit froh,
dann schämt man sich, bis mans vergisst,
und denkt nur, dass ein Heiland ist.

11) Wir sind dem Heiland untertan,
wir melden seine Gaben an.
Wir sähen gern die ganze Welt
zu seiner Rechten hingestellt.

12) Der Herr schickt seine Diener aus;
wir dienten gerne überaus.
Du unser auserwähltes Haupt,
gib, dass man unserm Zeugnis glaubt!