1) Du Tochter Zion, du mein Herz,
komm freudig nun gegangen,
leg ab von dir Furcht, Sorg' und Schmerz,
dein Licht will dich umfangen.
Ei, jauchze nun, sei fröhlich hier.
Der Herr, der geht auf über dir,
die Herrlichkeit dir scheinet.
2) Sieh her und tu die Augen auf,
die Zeit ist jetzt gekommen,
die angenehme Zeit, darauf
gewartet so viel Frommen.
Des Weibes Same kommt, dein Teil,
der Helden Trost, der Sünder Heil,
des Davids sein Gewächse.
3) Dein König ist es, der da kommt,
klopf doch in deine Hände!
Der ist es, der dein Fleisch annimmt,
des Königreichs kein Ende.
Der, den Gott selbsten eingesetzt,
der deine Seel' erquickt, ergötzt,
der König aller Kön'ge.
4) Sieh, dieser kommt zu dir, zu dir,
der Herr zu seinem Knechte,
sanftmütig kommet heute hier
zum Sünder der Gerechte.
Er klopft an dich, ach lass ihn ein
und deinen König ewig sein,
er bringt mit sich dir alles.
5) Voll Freuden ich, Herr, zu dir schrei:
Herr, lass es wohl gelingen!
Des Davids Sohn gepriesen sei,
ihm muss man Ehre bringen.
Gelobt sei, der da kommt zu mir,
es sei Ehr' in der Höhe dir!
Glück zu, Glück zu dem Kön'ge!
6) Mein König, mein Herr und mein Gott,
du Aufgang aus der Höhe,
ach, komm zu mir in Glück und Not
und nie vor mich hingehe.
Komm her zu mir, dein Eigentum,
ich nehm dich auf zu meinem Ruhm,
willkommen du mein König!
7) Nimm hin von mir zum Schoß und Zoll,
die Seele, die dich liebet,
den Mund, der deines Lobes voll,
das Herz, das dir sich gibet.
Die Glieder, die dich halten fest,
mein ganzes Ich, das dich nicht lässt,
nimm und bewahr dir alles!
8) Ach, mein Heil, bleibe mir ja nah,
wie du mir bist gegeben.
Stell dich als meinen König dar
im Tode und im Leben,
als Helfer, der mir hilfet gleich,
als Arm, der mich doch machet reich,
für mich sanftmütig duldet.
9) Ruf augenblicklich mir doch zu,
zumal zur Todesstunden:
'Freu dich, mein Kind, hier hast du Ruh',
dein Heil in meinen Wunden.
Ich, ich bin kommen dir zu gut,
verbleibe auch dein Fleisch und Blut,
dein Meister dir zu helfen!'