1) Du sollst vergnügt durchs Leben gehen,
vergnügt bei Tag und Nacht.
Sieh auf, o Mensch, für dich so schön
|: Hat Gott die Welt gemacht. :|
2) Ward wohl umsonst mit Sternenlicht
die finstre Nacht erhellt?
So prächtig kommt der Morgen nicht
|: Umsonst zu deiner Welt. :|
3) Umsonst wird nicht das Aug' entzückt,
umsonst das Herz nicht froh,
wenn sich das Band mit Blumen schmückt:
|: Dein Gott erfreut mich so. :|
4) Er gab dir gütig' Aug' und Ohr,
er gab dir jeden Sinn,
und hub dir selbst das Haupt empor
|: Zum schönen Himmel hin. :|
5) Was hier des Menschen Herz erfreut,
was froh die Seele denkt,
ist für dich Erdenseligkeit,
|: Die gütig Gott dir schenkt. :|
6) Du sollst vergnügt durchs Leben gehn,
zufrieden früh und spät.
Für dich schuf Gott die Welt so schön,
|: O Mensch! Doch - sie vergeht! :|
7) Dort oben - schaue himmelwärts -
dort ist dein Vaterland.
Kein Glück für dich, wenn hier dein Herz
|: Schon seinen Himmel fand! :|
8) Und wenn die Lust, wenn der Genuss
des Lebens Kraft zerstört,
Tod ist ihr Lohn dann, Überdruss,
|: Und deine Würd' entehrt. :|
9) Die Freude soll dir stärkend sein
bei deines Lebens Last.
Gott gibt sie, um dich zu erfreun,
|: Wenn du gelitten hast. :|
10) Sei fromm, und dann sei früh und spät,
froh, wie dein Los sich fügt,
so bist du, wenn die Welt vergeht,
|: Im Himmel noch vergnügt. :|