Du sollst Gott deinen Herren lieben    

1) Du sollst Gott deinen Herren lieben
und deinen Nächsten auch dabei:
der Erste ist uns vorgeschrieben,
dass es das Allergrößte sei.
Doch dass das ander' auch daneben
dem Ersten gleich gehalten werd'.
Ein jeder soll dem Nächsten geben,
so viel er für sich selbst begehrt.

2) Gott fordert zwar das Herz alleine,
und was du in und außen bist.
Er will, dass man Ihn einzig meine,
dieweil Er Gott und Schöpfer ist.
Dein Herze soll an Ihme kleben,
er will dein Allvergnügen sein,
dem Atem und ein langes Leben.
Ach, lieb Ihn darum ganz allein.

3) Doch sollst du auch von seinetwegen,
dieweil Ihm dieses wohl gefällt,
des Nebenmenschen Liebe pflegen,
den Er dir hat zur Prob' gestellt.
Dann ist es, dass du, den wir sehen,
ihm dennoch deine Lieb' entziehst,
was will doch deinem Gott geschehen,
den du mit keinem Auge siehst.

4) So lieb ich Gott von ganzem Herzen,
so sterb' ich allen Dingen ab.
Ich scheue weder Tod noch Schmerzen,
wenn ich nur Gott im Herzen hab,
die Liebe Gottes kann mich laben,
viel besser als der beste Trank, -
ich will dies Wort zu Losung haben,
ich bin vor lauter Liebe krank.

Text:
Melodie: Wie groß ist des Allmächtgen Güte