Du schöne Welt, wie Herrlich schmückt    

1) Du schöne Welt, wie Herrlich schmückt
dich Gott im Frühlingskleide!
Wer ist's, den nicht dein Reiz beglückt?
Wess' Herz schlägt nicht vor Freude
beim Wiederleben der Natur,
die überall des Schöpfers Spur
so liebevoll bezeichnet?

2) So schafft's, dass Segen weit und breit
im Taue sich ergieße.
Und er gebiet', dass Fruchtbarkeit
im sanften Regen fließe.
O Gott, wer misst der Gaben Zahl,
die hier und da und überall
uns zubereitet werden?

3) Das Feld in seiner bunten Pracht
zeigt uns die schönsten Farben,
und mehr noch - dass ein Vater wacht,
der uns nie lässet darben.
Es grünt die Saat zur künft'gen Frucht,
wer mit Gebet und Fleiß sie sucht,
wird segensvoll sie finden.

4) Im kleinsten Grase bist du groß,
es grünt zu deinem Ruhme.
Weit schöner noch, als Salomos
Gewand, steht jede Blume
im Felde da und ihre Pracht
verkündigt deine Schöpfersmacht,
die sie so Herrlich zeichnet.

5) Was ist der Mensch, o Herr, dass du
so gnädig sein' gedenkest,
und ihm zu seiner Lebensruh'
so viele Gaben schenkest?
Dass er in jeder Jahreszeit
sich deiner treuen Güte freut,
die für uns immer sorget?

6) Herr, deines Namens Ehr und Ruhm
soll mein Gemüt erheben.
Lass mich dir als dein Eigentum
gerecht und heilig leben!
Und wie mein Sinn, so sei die Tat,
dass ich, gleich hoffnungsvoller Saat,
einst reichlich Früchte bringe.

7) Einst kommt ein Tag, dem Frühling gleich,
wo wir aufs neue leben.
O selig, wer einst jenes Reich,
mit Herrlichkeit umgeben,
als Auserwählter würdig erbt,
wenn seine Werke ungefärbt
und rein sein Glaube waren!

8) Ich will in deinem Vorhof hier,
Gott, deine Güte schauen.
Und wenn du willst, so sterb ich dir,
mich schreckt kein Todesgrauen.
Weckst du die schlummernde Natur,
so wirst du, denn ich schlaf ja nur,
auch mich einst wieder wecken.

Text:
Melodie: Allein Gott in der Höh sei Ehr